Assist. Prof. Dr. Mateja Logar
Spezialistin für Infektionskrankheiten, Ljubljana
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Der Unterschied zwischen Erkältung und Grippe

Atemwegserkrankungen wie Erkältung oder Grippe sind häufig der Grund, einen Arzt aufzusuchen und macht es uns unmöglich, zur Arbeit oder zur Schule zu gehen. Wie unterscheidet man eine Erkältung von einer Grippe?

 

 

Erkrankung durch eine Erkältung

In Österreich sind die meisten Erkältungen in den Herbst- und Wintermonaten zu verzeichnen, speziell von September bis April. Das hängt auch mit den ersten Tagen eines neuen Schuljahres zusammen, aber auch damit, dass sich Mensch bei kälterem Wetter eher in geschlossenen Räumen aufhalten, wo sich die Möglichkeit einer Viren Übertragung natürlich wesentlich steigert. Ein hohes Ansteckungsrisiko besteht natürlich auch in Schule, Vorschule, Kindergarten oder innerhalb der Familie, wo sich die Viren sehr schnell verbreiten. Eine Erkältung wird von verschiedenen Virentypen verursacht. Über 100 unterschiedliche Virenstämme sind bekannt, daher ist es nicht verwunderlich, warum man so oft erkrankt.

Wie entsteht eine Erkältung?

Die meisten Erkältungsviren sammeln sich in der Nasenschleimhaut an, deren Spitzenwert wird zwischen dem zweiten und dem vierten Krankheitstag erreicht.

Arten der Infektion:

  • Direkt oder durch Absonderung einer infizierten Person über die oberen Atemwege auf die Haut und Mundschleimhaut. Eine Infektion kann auch übertragen werden, wenn wir mit Objekten in Kontakt kommen, auf denen sich Sekrete der oberen Atemwege befinden (Griffe in der U-Bahn, Rolltreppen, etc.).
  • Über Tröpfchen oder größere Partikel aus den oberen Atemwegen, die durch Niesen oder Husten in die Luft geschleudert werden – und die dann auf der Haut oder Mundschleimhaut der Personen landen, die sich im Umkreis befinden.

Der Virus gelangt meistens über die Nase in den Körper, kann aber auch über die Augen eindringen. In dem hinteren Teil der Nase und den Polypen vermehrt sich der Virus und bindet sich an die Schleimhaut. Auf diesem Weg gelangt der Virus in die Zellen, wo er eine Entzündung auslöst, welche die klassischen Erkältungssymptome hervorruft: Niesen, Husten, Augenentzündung, Schluckbeschwerden. 


Diese Symptome entwickeln sich frühestens 10 Stunden nach der Infektion.

Was sind die klassischen Erkältungssymptome?

Zeichen und Symptome einer Erkältung sind unterschiedlich, sind aber harmlos. Die Inkubationszeit bei Erkältungen dauert in der Regel zwischen 2 bis 5 Tagen.

Übliche Symptome sind:

  • rinnende Nase
  • verstopfte Nase
  • Husten
  • Halskratzen und Schluckbeschwerden

Folgende Symptome können auch auftreten:

  • Fieber (eher bei Kindern)
  • Unwohlbefinden
  • Muskelschmerzen
  • Niesen
  • Heiserkeit
  • Augenbrennen
  • vorübergehender Verlust des Geschmackssinnes
  • Ohrenschmerzen

Wie behandelt man eine Erkältung?

Eine Erkältung ist meist harmlos und vergeht innerhalb von 7-10 Tagen von selbst. Husten und Unwohlsein können bis zu 3 Wochen anhalten. Bei Kindern kann es länger dauern als bei Erwachsenen, aber üblicherweise verschwinden die Symptome innerhalb von 10-14 Tagen. Die Behandlung einer Erkältung ist symptomatisch, das bedeutet, wir behandeln und lindern die Symptome. Um freier atmen zu können, nehmen wir ein abschwellendes Mittel, dass die Nasenschleimhaut befreit, während Paracetamol und nicht steroidale Entzündungshemmer zur Schmerzlinderung eingenommen werden.

Eine Erkältung ist nicht gefährlich, kann uns aber anfälliger für andere Krankheiten machen oder andere Zustände verschlechtern. In ca. 0.5% bis 2% der Fälle wird eine Erkältung von einer bakteriellen Infektion (Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Verschlechterung bei chronischen Lungenerkrankungen) begleitet. Viele Viren, die bei Erwachsenen nur eine Erkältung verursachen, können bei Kindern oder Babys zu Bronchitis führen.

Ist es eine Erkältung oder die Grippe?

Beide, die Erkältung und die Grippe, sind eine Art Virusinfektion der Atemwege oder Virose – aber es gibt Unterschiede.

Auch der Influenza Virus ist während der Wintermonate weit verbreitet, aber weil er sehr ansteckend ist, entwickeln sich daraus normalerweise größere oder kleinere Epidemien und manchmal sogar eine Pandemie. Alle Influenza Symptome entwickeln sich gleichzeitig und halten üblicherweise für eine Woche an: hohes Fieber, trockener Husten, Muskelschmerzen und Kopfweh.

Im Unterschied zu den Symptomen einer Erkältung, die schrittweise auftreten, erwischt uns die Grippe plötzlich.

Die folgende Tabelle kann Ihnen beim Unterscheiden helfen:

ERKÄLTUNG

GRIPPE

Allmählicher Beginn Plötzlicher Beginn
Unwohlsein Hohes Fieber
Schluckbeschwerden Starke Muskel- und Gelenkschmerzen
Rinnende Nase Kopfweh
Augenbrennen Trockener Husten
Niesen Appetitlosigkeit
Husten
Muskel- und Gelenkschmerzen
Appetitlosigkeit
Fieber (hauptsächlich bei Kindern)

Beim näheren Betrachten der Symptome und wie Sie sich dabei fühlen, werden Sie schnell herausfinden, welche Virusinfektion Sie haben und wie Sie diese behandeln.

Ungeachtet dessen, ob Sie an einer Erkältung oder der Grippe erkrankt sind, ist es empfehlenswert, sich wirklich Ruhe zu gönnen, viel Wasser zu trinken und das Immunsystem zu stärken. Vor allem sollten Sie versuchen, die Übertragung auf Familienmitglieder, Arbeits- oder Schulkollegen zu vermeiden. Wenn keine Komplikationen auftreten werden in jedem Fall die Symptome innerhalb einer Woche verschwinden – also nützen Sie diese Zeit, um auf sich selbst und auf Ihre Gesundheit zu achten.

Nicht auf die Grippeimpfung vergessen! Sie ist nachweislich die effizienteste Maßnahme zur Vorbeugung dieser Krankheit und deren Komplikationen, die eine Folge der Grippe sein können.

Defendyl-Imunoglukan P4H® darf nicht von Patienten mit Organtransplantationen eingenommen werden. Patienten, die sich in einer immunsuppressiven Behandlung befinden, dürfen Defendyl-Imunoglukan P4H® nur nach vorheriger ärztlicher Beratung einnehmen. Die empfohlene Tagesdosis darf nicht überschritten werden.

Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung.